NEUES WEBINAR
- MEDIKAMENTENREDUKTION UNTER CANNABINOIDGABE -
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Seit März 2017 haben Patientinnen und -patienten unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf eine Cannabismedikation. Doch noch immer ist diese Therapie mit Stigmata behaftet, noch immer sind zu wenige fachliche Erkenntnisse für Ärzte verfügbar. Die ersten Ergebnisse der Grünhorn-Studie vom Februar 2023 zeigen aber, dass gerade eine Cannabistherapie eine wirkungsvolle Alternative zur Schulmedizin sein kann. Für die Studie wurden 3.090 Patientinnen und -patienten unter anderem befragt, für welches Beschwerde- respektive Krankheitsbild ihnen Cannabis verschrieben wurde, wann sie ihre Cannabistherapie begonnen haben oder welche Symptome dadurch behandelt werden.
Dabei zeigte sich unter anderem, dass 20 % der Teilnehmenden Cannabis einnehmen, um ein anderes Medikament abzusetzen. Immerhin 18 % konnten durch den Einsatz von Medizinalcannabis die Dosis eines anderen Medikamentes reduzieren. Das macht deutlich, dass Cannabis auch eine Therapieoption zu Opiaten oder anderen suchtgefährdenden Medikamenten ist. Darüber hinaus berichten Patientinnen und Patienten, dass die sehr starken Nebenwirkungen ihrer verschriebenen Medikamente durch die alternative Cannabistherapie nicht mehr auftraten. Im Rahmen des Grünhorn Academy Webinars wird Dr. Christoph Wendelmuth als Gast-Referent mit einem Vortrag zum Thema „Medikamentenreduktion unter Cannabinoidgabe“ sprechen. Dr. Wendelmuth ist Facharzt für Anästhesie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin. Im Vortrag wird er dank seiner langjährigen Berufserfahrungen Einblicke in die Praxis geben und das Potenzial der Cannabistherapie aufzeigen. Das Webinar findet am 29.06. um 17 Uhr online statt. Unter folgendem Link können Sie sich kostenlos anmelden: |
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Auf unserer Homepage finden Sie eine Übersicht zur aktuellen Studienlage zum Thema Opioid-Reduktion durch den Einsatz von Medizinalcannabis. Den vollständigen Beitrag können Sie unter folgendem Link lesen: |
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Die Grünhorn Academy stellt jeden Monat aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereichen Medizinalcannabis vor. Dieses Mal geht es zum einen um den Effekt von CBD auf Bluthochdruck und zum anderen um die Auswirkung der Cannabiseinnahme auf Hyperhidrose. |
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CBD senkt Bluthochdruck In einer randomisierten, dreifach verblindeten, plazebokontrollierten Crossover-Studie wurde der Einfluss von dauerhaft verabreichten CBD auf den 24-Stunden-Blutdruck untersucht. 70 Patienten mit leichter oder mittelschwerer primärer Hypertonie, die unbehandelt waren oder Standardmedikamente erhielten, erhielten 5 Wochen lang oral eingenommenes CBD oder ein Placebo. Nach einer Auswaschphase wurden die Patienten auf die andere Therapie umgestellt. Die Forscher des Universitätskrankenhauses von Split, Kroatien, konnten zeigen, dass die Verabreichung von CBD nach 2,5 Wochen sowohl den durchschnittlichen 24-Stunden-Mittelwert (durchschnittliche Senkung um etwa 3 mmHg), den systolischen (durchschnittliche Senkung um etwa 5 mmHg) als auch den diastolischen Blutdruck (Senkung um 2 mmHg) senkte. Es wurden keine Veränderungen bei den Leberenzymen oder schwerwiegende unerwünschte Ereignisse registriert. Die Forscher schlussfolgerten, dass die Verabreichung von CBD, eine sichere und verträgliche Therapie zur Blutdrucksenkung bei Menschen mit unbehandeltem und behandeltem Bluthochdruck darstellt.*
Cannabinoide bei Hyperhidrose In dieser offenen Studie der Abteilung für Dermatologie und Allergologie der LMU München wird der Fall eines 28-jährigen Mannes mit refraktärer generalisierter Hyperhidrose vorgestellt. Da alle zuvor iniitierten Therapieversuche keine Verbesserung brachten, wurde der junge Mann mit Cannabinoiden behandelt. Bereits nach einem Monat stellten die Ärzte eine bemerkenswerte Verringerung des Schweißvolumens und eine Verbesserung der Lebensqualität des Patienten fest. Die Forscher beschrieben diesen Therapieversuch als neuartigen, kostengünstigen und wenig belastenden Ansatz und hoffen, damit eine Grundlage für größere randomisierte Studien geben zu können.**
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Ca. 5 % der Bevölkerung in Europa leiden an Fibromyalgie. Die Dunkelziffer ist vermutlich weitaus höher, da bis zur Diagnose dieser vielschichtigen Erkrankung meist eine lange Zeit vergeht. Patient:innen leiden an starken Schmerzen vor allem in den Muskeln und Gelenkregionen, Schlafproblemen, kognitiven Beeinträchtigungen. Aufgrund des stark eingeschränkten Alltags- und Berufslebens kommen häufig psychische Erkrankungen wie Depressionen hinzu. Betroffene berichten oft, dass die konventionelle Therapie nur wenig Linderung bringt bzw. mit heftigen Nebenwirkungen verbunden ist. Wir haben mit Sarah über ihre Erfahrungen mit medizinischem Cannabis gesprochen. Sarah leidet seit frühester Kindheit an dauerhaften Schmerzen. Vor wenigen Jahren erhielt sie die Diagnose Fibromyalgie. In unserem Grünhorn Academy Podcast beschreibt sie ihren mühsamen Weg zu einem Leben, dass weniger von Schmerz, Stress und Unruhe bestimmt wird. Dank des Einsatzes von Medizinalcannabis kann Sarah wieder am sozialen Leben teilhaben und bekommt eine berufliche Perspektive.
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* Dujic, G., Kumric, M., Vrdoljak, J., Dujic, Z., & Bozic, J. (2023). Chronic Effects of Oral Cannabidiol Delivery on 24-h Ambulatory Blood Pressure in Patients with Hypertension (HYPER-H21-4): A Randomized, Placebo-Controlled, and Crossover Study. Cannabis and cannabinoid research, 10.1089/can.2022.0320. Advance online publication. ** Kaemmerer, T., Clanner-Engelshofen, B. M., Lesmeister, T., French, L. E., & Reinholz, M. (2023). Cannabinoids in hyperhidrosis. The Journal of dermatological treatment, 34(1), 2127308.
Haftungsausschluss: Dieser Newsletter ist nur für Bildungszwecke gedacht und stellt keinen Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung dar. Wenden Sie sich immer an Ihre Ärztin und Ihren Arzt oder eine andere zugelassene medizinische Fachkraft.
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