EINSATZ VON CANNABIS BEI DEMENZ

Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Form der Demenz. Die Krankheit beginnt meist unbemerkt und verläuft sehr schleichend. Dabei kommt es zu Störungen in der Reizweiterleitung, die sich in Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens und Veränderungen der Persönlichkeit äußern. Häufig kommt zu der typischen Verwirrtheit und den Gedächtnislücken, eine Depression, Aggression und/oder Schlafstörung hinzu. Neben der schmerzlindernden Wirkung von medizinischem Cannabis sind es vor allem die positiven Effekte bei Appetitlosigkeit, Angstzuständen und anderen psychischen Begleiterscheinungen sowie Unruhe und Aggression, die eine Cannabistherapie als potenzielle Begleitmedikation bei Alzheimer- bzw. Demenzerkrankten ins Gespräch bringen. Wenn Sie mehr über die Rolle des Endocannabinoidsystems und der aktuellen Studienlage zum Einsatz von Cannabis bei Demenz erfahren möchten, können Sie den vollständigen Beitrag hier nachlesen:
Einsatz von Cannabis bei Demenz

ERFAHRUNGSBERICHTE

In diesem Newsletter möchten wir Ihnen die Gelegenheit bieten, den Erfahrungsbericht eines älteren Patienten zu lesen, der Cannabis als Teil seiner Behandlung gegen Demenz eingesetzt hat. Klicken Sie hier, um den persönlichen Bericht einzusehen.
Individueller Erfahrungsbericht bei Demenz

JOURNAL CLUB

 

Die Grünhorn Academy stellt jeden Monat aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereichen Medizinalcannabis vor.

Dieses Mal geht es zum einen um den zugrundeliegenden Mechanismus der entzündungshemmenden Eigenschaften des Cannabidiol (CBD) und zum anderen um die Linderung von Diabetes-bedingtem Herzschäden mit Hilfe des in Cannabis enthaltenen Terpens β-Caryophyllen.

 
Wirkmechanismus von CBD zur Entzündungsbekämpfung
Forschende der Universität Jena konnten zeigen, dass CBD die Produktion von spezialisierten, entzündungsfördernden Mediatoren (SPMs) stimuliert und gleichzeitig die Synthese von pro-inflammatorischen Eicosanoiden inhibiert. Als zentraler Mediator wurde dabei die Lipidoxygenase (LOX) identifiziert. Zudem konnte im Peritonitis-Mausmodell die Bildung von SPM- und 12/15-LOX-Produkten und unterdrückten pro-inflammatorischen Eicosanoidspiegel bestätigt werden. Die Umstellung der Eicosanoid- auf die SPM-Bildung stellt einen plausiblen Wirkmechanismus von CBD und eine vielversprechende Strategie zur Entzündungsbekämpfung dar. Denkbar wäre somit der Einsatz von CBD etwa bei entzündlichen Darmerkrankungen, Hautleiden und anderen mit entzündlichen Reaktionen im Gehirn verbundenen neurologischen Krankheiten.
Peltner, L. K., Gluthmann, L., Börner, F., Pace, S., Hoffstetter, R. K., Kretzer, C., Bilancia, R., Pollastro, F., Koeberle, A., Appendino, G., Rossi, A., Newcomer, M. E., Gilbert, N. C., Werz, O., & Jordan, P. M. (2023). Cannabidiol acts as molecular switch in innate immune cells to promote the biosynthesis of inflammation-resolving lipid mediators. Cell chemical biology, S2451-9456(23)00249-0. Advance online publication.

β- Caryophyllen kann vor Herzschäden bei Diabetes schützen

Kürzlich wurde aufgedeckt, dass Cannabinoid-Typ-2 (CB2)-Rezeptoren eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese von Fettleibigkeit, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus spielen. Darauf aufbauend wurde in dieser Untersuchung der Einfluss von β-Caryophyllen, einem CB2-Rezeptor-Agonisten und natürlich in der Cannabispflanze enthaltenen Terpen, untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass β-Caryophyllen die Fähigkeit besitzt, das Fortschreiten von Diabetes-bedingter Kardiomyopathie durch Hemmung des vermittelten oxidativen Stresses und der Entzündung des Herzens sowie durch günstige Modulation der TLR4/NF-κB/MAPK-Signalwege, die den CB2R-abhängigen Mechanismus vermitteln, zu mildern.
Mamdouh Hashiesh, H., Sheikh, A., Meeran, M. F. N., Saraswathiamma, D., Jha, N. K., Sadek, B., Adeghate, E., Tariq, S., Al Marzooqi, S., & Ojha, S. (2023). β-Caryophyllene, a Dietary Phytocannabinoid, Alleviates Diabetic Cardiomyopathy in Mice by Inhibiting Oxidative Stress and Inflammation Activating Cannabinoid Type-2 Receptors. ACS pharmacology & translational science, 6(8), 1129–1142. 

PRAXISHILFE

Ein wichtiger und alltäglicher Umstand ist die Teilnahme am Straßenverkehr. Viele Patientinnen und Patienten sind als Auto- und Fahrradfahrer unterwegs. Jedoch kann die Fahrtauglichkeit nach der Anwendung von medizinischem Cannabis, meist aufgrund der Wirkung von THC eingeschränkt sein. Insbesondere in der Einstellungs- und Umstellungsphase auf ein Präparat kann die Fahrtauglichkeit beeinträchtigt sein. Eine Teilnahme am Straßenverkehr kann jedoch auch unter gewissen Voraussetzungen möglich sein.

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Teilnahme am Straßenverkehr
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