EINSATZ VON CANNABIS BEI HAUTERKRANKUNGEN

In Deutschland leiden rund 20 Millionen Menschen an einer chronischen Hauterkrankung, bspw. Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) oder Akne Inversa. Im Rahmen der Leitlinientherapie erfahren viele Patient:innen keine ausreichende Linderung ihrer Symptome, so dass nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten gesucht wird. Im Zuge dessen zeigen erste Studien einen positiven Effekt der Therapie mit medizinischem Cannabis. Wenn Sie mehr über die Rolle des Endocannabinoidsystem und der aktuellen Studienlage zum Einsatz von Cannabis bei Hauterkrankungen erfahren möchten, können Sie den vollständigen Beitrag hier nachlesen:

JOURNAL CLUB

 

Die Grünhorn Academy stellt jeden Monat aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereich Medizinalcannabis und neuen Studienergebnissen vor.
Dieses Mal geht es zum einen um den Einsatz von medizinischem Cannabis bei Angstzuständen und zum anderen um Cannabis-vermittelte Symptomlinderung bei Krebserkrankungen.

 

Medizinisches Cannabis ermöglicht eine Dosisreduktion anderer Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen und Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)

Die Ergebnisse zeigten, dass 59 % der Teilnehmenden verschreibungspflichtige Medikamente gegen Ängste einnahmen, wobei 70 % zumindest ein moderates Verlangen angaben, die Medikamenteneinnahme zu reduzieren. Insgesamt und innerhalb der Teilnehmergruppe, die Medikamente einnahm, zeigten die Patient:innen signifikante Abnahmen der Schwere der Ängste von Beginn der Studie bis zum dritten Monat. Darüber hinaus berichteten 32 % der Teilnehmenden tatsächliche Reduzierungen der Medikamenteneinnahme im dritten Monat, wobei Reduzierungen bei Patient:innen, denen Benzodiazepine verschrieben wurden, wahrscheinlicher waren als bei anderen Medikamentenklassen.

Dugosh KL, Short MM, Syracuse P, McCalmont TR, Lent MR. Anxiety severity and prescription medication utilization in first-time medical marijuana users. Affective Disorders Reports, 2023;14:100671

Krebspatient:innen verwenden Cannabis zur Linderung von Schmerzen, Schlafproblemen und Übelkeit

In einer Umfrage unter 267 Krebspatient:innen gaben 26 % der Befragten an, in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert zu haben. Die häufigsten medizinischen Gründe für die Cannabiseinnahme waren Schmerzen, Schlafprobleme, Angstzustände, Übelkeit bzw. Erbrechen und Appetitlosigkeit. Die Teilnehmenden berichteten über die größte Cannabis-vermittelte Symptomlinderung bei Schlafproblemen, Übelkeit bzw. Erbrechen, Kopfschmerzen, Schmerzen, Muskelkrämpfen und Angstzuständen.

Azizoddin DR, Cohn AM, Ulahannan SV, Henson CE, Alexander AC, Moore KN, Holman LL, Boozary LK, Sifat MS, Kendzor DE. Cannabis use among adults undergoing cancer treatment. Cancer. 2023;129(21):3498-3508.

UNTERSTÜTZUNG IM PRAXISALLTAG:

KOSTENÜBERNAHME
 
Nach wie vor ist der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse sehr aufwändig. Für alle Fragen rund um dieses Thema steht Ihnen ein Beratungsteam zur Verfügung, welches Ärzt:innen und Patient:innen bspw. bei der Zusammenstellung der Dokumente hilft.
Wenn Sie weitere Fragen, Anmerkungen oder Wünsche haben können Sie sich jederzeit an medical@gruenhorn.de wenden.
Dr. Nadine Herwig
Leiterin der Grünhorn Academy
Biochemikerin
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