INFO-ABEND: CANNABIS-EXTRAKTE

  • Info-Abend: Cannabis-Extrakte und ihre Anwendung
  • Cannabis in der Substitutionstherapie: Kann medizinisches Cannabis in der Substitutionstherapie helfen?
  • Studie: Zusammenhang zwischen Cannabissorte und Wirksamkeit

Ganz Deutschland diskutiert aktuell über Cannabis. Wir wollen unseren Beitrag leisten und über die verschiedenen Anwendungsformen von Cannabis informieren.

Wir laden Sie daher herzlich zum Info-Abend zum Thema "Was können Extrakte?" am 23.04. um 18 Uhr ein. Apotheker Benjamin Wende von der Grünhorn-Apotheke wird über die Möglichkeiten und Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Darreichungsformen von medizinischem Cannabis sprechen. Er steht anschließend ausgiebig für Fragen zur Verfügung. 

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit den Zugangslink zur Veranstaltung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! 

INDIKATION

Medizinisches Cannabis & Substitutionstherapie

In diesem Newsletter möchten wir uns heute einem besonderen medizinischen Gebiet widmen – der Substitutionsmedizin. Das Potenzial der Cannabispflanze in der Substitutionsmedizin ist noch wenig erforscht. Es gibt jedoch erste Hinweise darauf, dass CBD die Nikotinabhängigkeit und die Suchtmittel-bedingte Belohnungsreaktion im Gehirn reduzieren kann. Welche weiteren Forschungsergebnisse es im Kontext der Substitutionsmedizin gibt, können Sie hier nachlesen! 

 

JOURNAL CLUB

 

Die Grünhorn Academy stellt jeden Monat aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereich Medizinalcannabis vor.
Dieses Mal stellen wir Ihnen zwei deutsche Studien vor, deren Ergebnisse im Rahmen von Online-Befragungen erhoben wurden: eine zur Lebensqualität und eine zum Zusammenhang von medizinischer Wirkung und Sortenauswahl

 

Medizinisches Cannabis kann die Lebensqualität von chronisch kranken Patient:innen verbessern 

Eine deutsche Studie mit 1030 chronisch kranken Patient:innen ergab, dass die Behandlung mit medizinischem Cannabis unabhängig von der zugrunde liegenden Krankheit die Lebensqualität verbessert. Über einen Zeitraum von 15 Wochen wurde ein standardisierter Fragebogen bundesweit online gestellt, unterstützt von Apotheken, verschreibenden Ärzt:innen und Patientenverbänden. Von 1582 Teilnehmern konnten 1030 Datensätze (65 %) vollständig ausgewertet werden. Die Patient:innen hatten verschiedene chronische Krankheiten, aber Schmerzen (71 %), Schlafstörungen (64 %), Stress/Verspannungen (52 %), innere Unruhe (52 %), depressive Verstimmung (44 %) und Muskelverspannungen (43 %) traten am häufigsten auf. Die subjektive Bewertung zeigte, dass sich die Lebensqualität bei 84 % aller Teilnehmer:innen deutlich verbesserte. Die Autor:innen schlussfolgerten, dass die Behandlung mit medizinischem Cannabis "die Lebensqualität chronisch kranker Patienten unabhängig von der zugrunde liegenden Krankheit verbessern kann". 

Gastmeier, K., Ihlenfeld, A., Gastmeier, A., Hirt, G., Landschaft, A., & Wirz, S. (2024). „Patient-reported outcomes“ bei chronischen Erkrankungen unter Therapie mit Cannabisarzneimitteln : Analyse der Ergebnisse der Befragung von Copeia. Schmerz (Berlin, Germany), 10.1007/s00482-024-00802-4. Advance online publication.  

Kein Zusammenhang zwischen medizinischer Wirksamkeit und Cannabissorte 

Gemäß einer Umfrage unter 1.028 medizinischen Cannabispatient:innen in Deutschland konnte keine spezifische Cannabissorte als überlegen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit für bestimmte Krankheiten oder Symptome identifiziert werden. Die Forschenden der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover führten eine Online-Umfrage durch, um Informationen über die Behandlungseffekte bei verschiedenen Krankheiten zu sammeln. Die Teilnehmer:innen hatten im Durchschnitt 5,9 verschiedene Sorten verwendet, wobei häufige Beschwerden verschiedene Schmerzzustände, psychiatrische und neurologische Erkrankungen sowie gastrointestinale Symptome waren. Die von den Patient:innen angegebene durchschnittliche Wirksamkeit lag insgesamt bei 80,1 %, wobei jedoch kein Zusammenhang zwischen der Wirksamkeit und der Sorte festgestellt wurde. Ebenso wurde kein Einfluss der Erkrankung auf die Wahl der Cannabissorte beobachtet. 

Szejko, N., Becher, E., Heimann, F., Grotenhermen, F., & Müller-Vahl, K. R. (2024). Medicinal Use of Different Cannabis Strains: Results from a Large Prospective Survey in Germany. Pharmacopsychiatry, 10.1055/a-2261-2269. Advance online publication. 

UNTERSTÜTZUNG IM PRAXISALLTAG

Sativa, Indica oder Hybrid? Neue Erkenntnisse!
Nach wie vor werden Cannabissorten in drei Genetiken eingeteilt: Sativa, Indica und Hybrid. Worin die einzelnen Unterschiede bestehen, warum das System aus wissenschaftlicher Sicht inzwischen überholt ist und welche Einteilung geeigneter wäre, können Sie hier nachlesen:
 
Wenn Sie weitere Fragen, Anmerkungen oder Wünsche haben können Sie sich jederzeit an medical@gruenhorn.de wenden.
Dr. Nadine Herwig
Leiterin der Grünhorn Academy
Biochemikerin