CANNABIS & QUALITÄT

  • Glasverpackung: Vorteile und Unterschiede zu herkömmlichen Verpackungen
  • Kopfschmerzen: Cannabis als Möglichkeit einer alternativen Behandlungsform 
  • Studie: Anwendungsformen bei der Behandlung von Fibromyalgie und CBD bei kognitiven Störungen
  • Wegfall Genemigungsvorbehalt: Inkraftnahme, was sich nun ändert

High Standard – das Grünhorn Glas

Die Verpackung von Medikamenten spielt eine entscheidende Rolle für ihre Sicherheit, Wirksamkeit und Haltbarkeit. Während Plastikverpackungen weit verbreitet sind, setzen wir bei Grünhorn auf Glasverpackungen – und das aus gutem Grund. Glas bietet zahlreiche Vorteile, die es zur bevorzugten Wahl für medizinische Anwendungen von Cannabis machen.  In diesem Beitrag beleuchten wir, warum Glasverpackungen für medizinisches Cannabis eine bessere Option gegenüber Plastik darstellen.

INDIKATION

Kopfschmerzen und Cannabis

Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Ob Spannungskopfschmerzen, Migräne oder Clusterkopfschmerzen – die Ursachen und Ausprägungen sind vielfältig, ebenso wie die Behandlungsmöglichkeiten.  

Die Suche nach wirksamen Behandlungen von Kopfschmerzen ist oft schwierig, da herkömmliche Medikamente nicht immer helfen oder Nebenwirkungen haben. In den letzten Jahren hat sich medizinisches Cannabis als potenzielle Alternative zur Kopfschmerz- bzw. Migränebehandlung hervorgetan. 

 
Doch was sagen die wissenschaftlichen Studien dazu? Erfahren Sie mehr.

JOURNAL CLUB

 

Die Grünhorn Academy berichtet jeden Monat über aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereich Medizinalcannabis.

Dieses Mal stellen wir Ihnen eine aktuelle Studie zum Vergleich verschiedener Anwendungsformen bei der Behandlung von Fibromyalgie sowie ein Review zum Einsatz von CBD bei kognitiven Störungen vor.

 

Cannabis-basierte Arzneimittel bieten vielversprechende alternative Behandlungsmöglichkeit unabhängig von der Darreichungsform  

Die Kohortenstudie der britischen Forschungsgruppe untersuchte die Wirksamkeit von verschiedenen cannabisbasierten medizinischen Produkten (Öle, getrocknete Blüten oder eine Kombination) bei der Behandlung von Fibromyalgie. 52 % der 148 eingeschlossenen Patient:innen erhielten ein Cannabis-Öl, 9 % getrocknete Blüten und 39 % eine Kombination aus beidem. Die Patient:innen zeigten signifikante Verbesserungen bei Angst, Schlafqualität und allgemeinen Fibromyalgie-Symptomen über den gesamten Behandlungszeitraum. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den verschiedenen Anwendungsformen (Öle, Blüten oder beides). Etwa ein Viertel der Patienten berichtete über Nebenwirkungen, wobei diese häufiger bei Cannabis-naiven Patienten auftraten. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit, Kopfschmerzen und trockener Mund.

Sridharan S, Erridge S, Holvey C, Coomber R, Holden W, Rucker JJ, Platt M, Sodergren MH. Comparison of Cannabis-Based Medicinal Product Formulations for Fibromyalgia: A Cohort Study. J Pain Palliat Care Pharmacother. 2024 Oct 17:1-14 

CBD ist vielversprechend für die Behandlung von kognitiven Störungen, insbesondere für Angst und Gedächtnisstörungen

Eine Übersichtsarbeit fasst die Ergebnisse aus 14 randomisierten klinischen Studien (2013 bis 2023) zusammen und zielt darauf ab, CBD als eine potenzielle Behandlung für kognitive Beeinträchtigungen zu bewerten. Der Fokus lag auf kognitiven Störungen wie Angst, PTSD, Epilepsie und anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen. In den Studien wurde CBD in verschiedenen Dosierungen (200–1.500 mg oral oder 13,75 mg vaporisiert) verabreicht. Untersucht wurden die Auswirkungen auf Angst, Gedächtnis, Aufmerksamkeitsfähigkeit und kognitive Funktionen. In 9 von 16 Studien zeigte CBD Verbesserungen bei Angstzuständen und kognitiven Beeinträchtigungen. Einige Studien zeigten keine signifikanten Verbesserungen, was auf verschiedene Faktoren zurückgeführt wurde, wie zum Beispiel Unterschiede in den Designs der Studien, geringe Teilnehmerzahlen oder Unterschiede in der Dosis und Reinheit des verabreichten CBDs. CBD zeigte in den meisten Studien ein gutes Sicherheitsprofil ohne Anzeichen von Abhängigkeit. CBD war in inhalierter Form schneller und effektiver als oral verabreicht, da es die Blut-Hirn-Schranke schneller überwinden konnte. CBD scheint somit positive Effekte auf die Behandlung von kognitiven Störungen zu zeigen, ohne die häufig als negativ empfundenen bzw. befürchteten psychotropen Effekte des THC zu vermitteln.

Yndart Arias A, Vadell K, Vashist A, Kolishetti N, Lakshmana MK, Nair M, Liuzzi JP. Cannabidiol, a plant-derived compound, is an emerging strategy for treating cognitive impairments: comprehensive review of randomized trials. Front Pharmacol. 2024 Sep 11;15:1403147.

UNTERSTÜTZUNG IM PRAXISALLTAG

Wegfall Genehmigungsvorbehalt

Mit der  Veröffentlichung des G-BA Beschlusses zum geänderten Genehmigungsvorbehalt am 16.10.2024 ist die neue Regelung offiziell in Kraft getreten. Wie bereits gemeldet, entfällt damit der Genehmigungsvorbehalt für 16 Facharztgruppen sowie 5 Zusatzbezeichnungen. Die Umsetzungspraxis in den kommenden Monaten wird zeigen, wie die Krankenkassen damit umgehen werden. Wir möchten nochmals darauf hinweisen, dass unabhängig vom Genehmigungsvorbehalt die allgemeinen Verordnungsvoraussetzungen für eine Cannabistherapie nach § 44 nicht geändert wurden. Das bedeutet, dass diese nach wie vor nur zur Anwendung kommen kann (und somit auch zu Lasten der KK), wenn:   

  • eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt
  • eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht bzw. nicht zur Anwendung kommen kann 
  • und es eine „nicht ganz entfernt“ liegende Aussicht auf positive Wirkung gibt.
 
In unsicheren Fällen besteht die Möglichkeit, dennoch einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse zu stellen. In allen Fällen ist eine umfassende Dokumentation Ihrer Verordnung bzw. der Behandlung empfehlenswert und bei späteren Nachfragen entsprechend antworten zu können.
Wenn Sie weitere Fragen, Anmerkungen oder Wünsche haben können Sie sich jederzeit an medical@gruenhorn.de wenden.
Dr. Nadine Herwig
Leiterin der Grünhorn Academy
Biochemikerin